Artikel: „Unterwegs mit …“ Benno Fürmann
Für den DB MOBIL-Podcast „Unterwegs mit …“ steigt Moderator Sebastian E. Merget alle 14 Tage in den Zug, um mit prominenten Reisenden aus Pop, Kultur und Gesellschaft darüber zu reden, was diese antreibt oder aufregt, begeistert oder bewegt. In der aktuellen Folge zu Gast: Schauspieler Benno Fürmann über Waldbaden, wilde Jahre und das enge Verhältnis zu seiner Tochter.
Sebastian E. Merget begleitet Benno Fürmann im ICE von Berlin nach Hamburg, wo der Schauspieler seinen nächsten Film dreht. Der Grimme-Preisträger hat nicht nur in der Serie „Babylon Berlin“ mitgewirkt, sondern ist auch durch internationale Produktionen an der Seite von Heath Ledger, Diane Kruger und Ben Kingsley bekannt geworden. Nun hat der 51-Jährige sein erstes Buch geschrieben. „Unter Bäumen“ handelt nicht nur von Fürmanns Arbeit für das bekannte „Bergwaldprojekt“, sondern auch von seinem bewegten Leben.
Mit Merget spricht er über eine schwierige Jugend, die dadurch geprägt war, dass sowohl seine Eltern als auch seine Großeltern früh gestorben sind. Halt habe er in der Schauspielerei gefunden, so Fürmann. Mit 20 sei er in die USA gegangen, um dort Schauspiel zu studieren.
Im Verlauf der Fahrt stellt sich heraus, dass Fürmann ein nahbarer Mann ist, dem die Verantwortung von uns allen für die Zukunft der Erde nur allzu bewusst ist: „Wir stricken alle gemeinsam an der Welt von morgen“, sagt er. Unsere Taten müssten über uns hinaus gedacht werden, weil es schon lange nicht mehr nur um uns gehe, ist der Schauspieler überzeugt. „Ich kann einen warmen Sommertag leider teilweise nicht mehr so genießen wie früher.“ Trotzdem betont er, dass sein eigenes Verhalten nicht ideal sei: „Ich will ja der geile Typ sein, der ich gerne wäre, und daran scheitere ich natürlich.” Keiner von uns habe eine weiße Weste, weil wir alle CO₂ ausstoßen würden.
Fürmann berichtet auch vom engen Verhältnis zu seiner 20-jährigen Tochter, mit der er offene Gespräche führt: zum Beispiel darüber, dass er sie früher manchmal mit seiner aufbrausend-emotionalen Art erschrocken habe. Außerdem erzählt der Schauspieler von seinen Erfahrungen beim Waldbaden als „2.0-Variante des Waldspaziergangs“, wie er es bezeichnet, und warum er schon mal Bäume geküsst hat.
Ein nachdenkliches Gespräch über die Erkenntnis, wie fragil der Wald geworden ist, über Nachhaltigkeit und darüber, wie Ideale manchmal an der Wirklichkeit scheitern.