Hinter den Kulissen

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Artikel: Hinter den Kulissen

Sophie Passmann, Collien Ulmen-Fernandes, Linda Zervakis, Sebastian Fitzek, Eckart von Hirschhausen oder Jannik Schümann: Für den DB MOBIL Podcast „Unterwegs mit …“ hatte Host Michel Abdollahi sie alle vor dem Mikro. 25 Folgen lang führte er gute Gespräche in Fern- und Nahverkehrszügen. Ein Blick zurück auf ein Jahr voller Bahnfahrten, kritischer Fragen und überraschender Antworten.

Zum Staffelfinale unseres DB MOBIL Podcasts „Unterwegs mit …“ schenken wir Ihnen nach 25 spannenden Folgen, liebe Hörer:innen, einen kleinen Tipp: Wenn Ihnen auf Ihrer nächsten Bahnfahrt beim Plaudern am Telefon eine hochgewachsene Frau auffällt, die ein Buch zu lesen scheint, aber seit fünf Stationen nicht mehr umblättert, halten Sie sich mit pikanten Details zurück. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Sara Nuru mit im Abteil sitzt und Sie – lassen Sie uns ehrlich sein – gerade ein klein wenig belauscht. Lauschen bereitet ihr beim Bahnfahren viel mehr Freude als das Lesen von Büchern, verriet sie im Gespräch mit Podcast-Host Michel Abdollahi zwischen München und Zürich – der neuen Wahlheimat der Unternehmerin. 

Auch im Gespräch mit Clueso ging es um das Thema Wahlheimat. Der Sänger träumte als DDR-Kind vom Westen. Heute hält er Hamburg für Deutschlands vielseitigste Stadt; „seinem“ Erfurt würde er aber trotzdem nie den Rücken kehren. Die Wahlheimat von Tijen Onaran dagegen ist keine Stadt, sondern ganz Europa: Die Unternehmerin schwärmte zwischen Berlin und Hannover von der europäischen Idee, Diversität als Erfolgsfaktor und Veränderung als wichtigster Lebenskonstante. 

Wir könnten die Liste noch ewig weiterführen: Bahnfahrt für Bahnfahrt, Gespräch für Gespräch – es wurden die unterschiedlichsten Themen angesprochen, die den prominenten Gästinnen und Gästen unter den Nägeln brannten, gelegentlich auch Missverständnisse ausgeräumt und herrlich ehrlich persönliche Erfahrungen und Werte ausgetauscht. 

Doch wie fing eigentlich alles an? 

„Was liegt näher, als sich auf Bahnfahrten im Sitz zurückzulehnen, die Augen zu schließen und einem guten Podcast zu lauschen? Zugreisen und Podcast – das gehört irgendwie zusammen.“ So beschreibt Podcast- und Videoredakteurin Anna Sola rückblickend das Gefühl – oder besser: die Intuition, die zu einer ausgefeilten Idee heranwuchs und dazu führte, dass „Unterwegs mit …“ ins Leben gerufen wurde. 

So richtig offiziell begann dann alles in Wagen 14 auf einer Fahrt von Frankfurt am Main nach Köln. Comedian, Sängerin und Moderatorin Carolin Kebekus erwies Michel Abdollahi als Erste die Ehre und betonte gleich zu Beginn in ihrer nonchalanten Art die Vorzüge des Reisens in der ersten Klasse: „Man kriegt das Bier im Glas an den Platz gebracht!“ Ina Müller setzte direkt im Anschluss nicht nur mit einer gewagten Ansicht einen drauf: „Obama ist für mich der sexiest man alive!“, sondern verwickelte während der Aufnahme auch die Zugbegleiterin in ein Gespräch – über Work-Life-Balance. Die Messlatte für die nachfolgenden Begegnungen mit Prominenten lag danach hoch, doch sie bleibt dort oben sicher liegen. 

Quelle: Territory
Das Podcastteam (v. l. n. r.): Tonmann Hennig Jäger, Producerin Anna Sola und Host Michel Abdollahi

Was nach Kebekus und Müller folgte, waren insgesamt 26 Stunden Podcast, aufgenommen in Großraumwagen und Sechser-Abteilen, auf roten Lederbänken im Bordbistro und in der „Lounge“, einem Abteil direkt hinter dem Triebfahrzeug, in dem es für die Extraportion Authentizität ordentlich ratterte und rumpelte. Für den perfekten Zugsound klebte Tonmann Hennig Jäger, der neben Anna Sola und Michel Abdollahi zum Team gehört, sogar Mikros an die Wände – genauer gesagt auf die Lautsprecher des Zuges –, um die Durchsagen des Zugpersonals im O-Ton auf Band zu haben. Und genauso wie sich eine Unterhaltung von der nächsten unterschied, wusste man auch bei den Zügen nie, was man zu erwarten hatte. Anna Sola: „Jeder Zug klingt anders!“ 

Und wo bleibt der Spaß? 

Trotz konzentrierter Arbeit blieb der Spaß natürlich nicht auf der Strecke. Es wurde gelacht, und zwar viel. Befeuert wurde das Ganze sicherlich auch durch den beruflichen Background vieler Gesprächspartner:innen: Mehr als ein Fünftel waren professionelle Spaßmacher:innen. Ansonsten traf die Beschreibung „bunt gemischt“ gut auf die Gästeliste zu. Autor:innen und Schauspieler:innen, Influencer:innen, Moderator:innen und Investor:innen stiegen verteilt über 25 Folgen zu Michel Abdollahi ins Abteil – ein facettenreiches Promi-Potpourri. 

Mit Thriller-König Sebastian Fitzek wurde es diesen Mal alles andere als düster, bei Autorin Sophie Passmann überraschend unpolitisch und mit Eckart von Hirschhausen keinesfalls medizinisch, sondern es wurde viel über Nachhaltigkeit und Klimawandel gesprochen. In diesem Bereich ging es auch ans Eingemachte mit Nachhaltigkeitsexpertin Louisa Dellert – mit eineinhalb Stunden lieferte sie das längste Gespräch der Staffel. 

Die Teammitglieder kamen während der Produktion ordentlich herum: Knapp 5.800 Kilometer legten sie mit den Promis des DB MOBIL Podcasts „Unterwegs mit …“ auf der Schiene zurück, was ungefähr so weit ist wie die Entfernung von Deutschland zum Äquator. Die meisten prominenten Fahrgästinnen und -gäste stiegen in Berlin ein (zehn von 25) und in Hamburg aus (sechs von 25). Folgt man also den gelösten ICE-Tickets, scheint sich die Prominenz im Norden Deutschlands recht wohlzufühlen. 

Tim Bendzko oder doch Wincent Weiss? 

Während das Team selbstverständlich immer wusste, wer als nächster Gast oder nächste Gästin zustieg, waren sich einige Außenstehende nicht immer so sicher: So passierte es, dass Tim Bendzko von Mitreisenden mit Wincent Weiss verwechselt wurde. Und auch sonst mangelte es nicht an Anekdoten: Züge verspäteten sich wegen defekter Scheibenwischer, oder Promis sagten so kurzfristig ab, dass es dem Podcast-Team gerade noch im letzten Moment gelang, den Zug vor seiner Abfahrt wieder zu verlassen. Manchmal retteten aber auch spontane Zusagen wie die von Autor Wladimir Kaminer den Tag, oder die Beteiligten überquerten in nur vier Stunden drei verschiedene Landesgrenzen, wie im Staffelfinale mit Sara Nuru. 

Eine nebenbei gewonnene Erkenntnis für das Podcast-Team: „Kinder-Schokolade ist offenbar der kleinste gemeinsame Nenner unserer Gesellschaft!“ Das hat Redakteurin Anna Sola beobachtet, die bei den Produktionen stets eine Tüte mit Leckereien bei sich trug. Und obwohl sie hin und wieder sogar mit der persischen Süßigkeit „Gaz“, die mit Rosenwasser veredelt wird, auftrumpfen konnte, griffen die meisten Gesprächspartner:innen doch nach dem Schokoriegel mit der weißen Füllung.  

Linda Zervakis ließ sich den Kinderklassiker zwar auch selbst auf der Zunge zergehen, freute sich darüber aber so sehr, dass sie gleich noch zwei Schokoriegel aus der Tüte nahm und für ihre Kinder einsteckte. Sie ließ es sich übrigens ebenso wenig nehmen, die Strecke in gewohnter Tagessschau-Manier anzukündigen –  was in ungefähr klang: "Guten Abend, meine Damen und Herren, der nächste Halt ist Hamburg Hauptbahnhof"  

Ja, Nervennahrung kann man während so einer Podcast-Produktion das eine oder andere Mal ganz gut gebrauchen. Besonders dann, wenn sich Moderator und Promi so intensiv unterhalten, dass das ganze Team den Ausstieg verpasst – wie auf der Fahrt mit Wladimir Kaminer. Zielstation war also nicht wie geplant Neulöwenberg, sondern erst Gransee.

Im kommenden Jahr geht´s weiter: Mal sehen, welche spannenden Gespräche und Erlebnisse in Staffel 2 auf das Team warten …bleiben Sie gespannt!