Artikel: Der kleine Drache ist zurück: Historisches Lindwurm-Brückengeländer montiert
Nach der erfolgreichen und planmäßigen Inbetriebnahme der Eisenbahnbrücke an der Lindwurmstraße am 5. Dezember ist heute ein Stück Münchner Brückengeschichte zurückgekehrt: Das aufwendig verzierte Jugendstil-Brückengeländer mit dem markanten Lindwurm – einem schlangen- beziehungsweise drachenartigen Fabelwesen – wurde originalgetreu restauriert wieder auf der Brücke montiert.
„Die Brücke ist jetzt technisch auf dem neuesten Stand – und dank der Rückkehr des Lindwurms auch wieder ein echter Münchner Hingucker“, sagt Projektleiter Gerald Morak. „Es freut uns, ein Stück Stadtgeschichte wieder sichtbar zu machen.“
Der Lindwurm, der der Brücke seit mehr als 120 Jahren ihren unverwechselbaren Charakter verleiht, hatte über Jahrzehnte unter Witterung, Verkehr und Vibrationen gelitten. In einem aufwändigen Prozess hat Metallrestaurator Johannes Pilz das Geländer seit dem Sommer 2024 fachgerecht aufgearbeitet: beschädigte Elemente rekonstruiert, Oberflächen konserviert und den originalgetreuen Lackaufbau wiederhergestellt.
Das Geländer bezieht sich auf eine alte Legende, laut der ein großer Lindwurm im Mittelalter die Pest nach München gebracht haben soll – tapfere Münchner das Wesen jedoch mit Kanonen getötet haben sollen.
Die Eisenbahnüberführung (EÜ) Lindwurmstraße wurde ursprünglich um circa 1900 errichtet. Die Erneuerung der Eisenbahnbrücke an der Lindwurmstraße begann im März 2024. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der Brücke am 5. Dezember werden nun noch Arbeiten im Straßenbereich durchgeführt und bis 2028 andauern. Die Vollsperrung der Brücke für Auto, Fußgänger und Radfahrer wurde am Donnerstag aufgehoben. Radfahrer und Fußgänger können die Unterführung bereits seit Donnerstagabend wieder in beiden Richtungen passieren, Autofahrer in Richtung stadtauswärts ab dem 17. Dezember. Dieser Zustand gilt bis Ende der Baumaßnahme 2028.