Artikel: Judith Rakers
DB MOBIL trifft die Moderatorin am Hamburger Hauptbahnhof
Von: Katja Heer
Datum: 17.02.2023
Frau Rakers, wohin geht die Reise?
Ich fahre nach Köln zum „Kölner Treff“. Ausnahmsweise bin ich mal Talkshowgast und nicht Moderatorin.
Wo sitzen Sie in der Bahn am liebsten?
Wenn ich mit Freunden oder Kollegen unterwegs bin, dann am liebsten am Tisch. Wenn ich allein unterwegs bin, wähle ich meist einen Gangplatz im Großraumwagen. Fremden sitze ich nicht so gern direkt gegenüber, ich fühle mich irgendwie beobachtet (lacht).
Wie vertreiben Sie sich die Zeit?
Ich arbeite immer. Ich bin am Laptop, beantworte Mails, schreibe an Moderationen, Büchern oder für mein Onlinemagazin, homefarming.de. Ich liebe diese Bahnfahrten, in denen ich mein Handy ausgeschaltet lasse und mal ein paar Stunden am Stück ungestört arbeiten kann.
Geht der Blick nie mal eine Weile raus aus dem Fenster?
Nur kurz. Gerade in Momenten, in denen ich körperlich zur Ruhe komme, geht mein Hirn an. Dann nur in der Gegend umherzuschauen würde für mich nicht funktionieren. Ich muss produktiv werden …
Ihr lustigstes Erlebnis auf einer Bahnfahrt?
Das habe ich meiner besten Freundin zu verdanken. Vor einigen Jahren war ich mit ihr spätabends auf der Rückfahrt von einem Kongress, den ich moderiert hatte, und ich war sehr müde. Irgendwann bin ich eingeschlafen. Es war dieses typische Bild: Mund geöffnet, abgeknickter Kopf, fast sabbernd ... Weil es so selten passiert, dass ich im Zug einschlafe, hat meine Freundin diese skurrile Situation fotografiert.
Wie nett. Und dann?
Um mich zu ärgern, wollte sie mir dieses Foto per AirDrop schicken – und war leider ein bisschen zu schnell mit ihrem Finger. Sie hat es verschickt, aber nicht an mein Handy. Das heißt: Irgendjemand in diesem Zug, der sein AirDrop anhatte, wird plötzlich ein Foto von einer fast sabbernden Judith Rakers in seinem Handy entdeckt haben. Bis heute hat sich dieser Mensch aber nicht zu erkennen gegeben – er scheint sehr diskret zu sein, wofür ich ihm unglaublich dankbar bin (lacht).
Ihr neues Buch „Homefarming: Das Kochbuch“ enthält jede Menge Lieblingsrezepte, die Sie mit Obst und Gemüse aus eigenem Anbau ausprobiert haben. Nehmen Sie auf Reisen auch Ihren eigenen Proviant mit?
Ich habe immer kleine Snacks aus meinem Garten dabei, gerne so, wie sie aus dem Beet gewachsen sind, auch aus Zeitgründen: schnell eine Möhre rausziehen, ein paar Tomaten pflücken, ab in eine Tupperdose. Manchmal stelle ich dann fest, dass die anderen Zugreisenden ganz überrascht gucken, was ich da aus meinem kleinen Töpfchen zaubere.
Warum?
Bei mir sind Karotten nicht orange, sondern lila, Tomaten statt rot gerne mal blau, und Kartoffeln haben bei mir Punkte oder Streifen.
Wie kommt das?
Ich hole mir Sorten in den Garten, die es im Handel in der Regel nicht gibt und die ich früher auch nicht kannte. Heute wächst bei mir fast bei jedem Gemüse im Beet etwas Leckeres, das man im Supermarkt nicht bekommt.
Was ist für Sie das Schönste am Homefarming?
Es ist lecker, gesund, vielfältig, nachhaltig – und es macht mich auch noch glücklich. Meinen Garten kann ich mit allen Sinnen genießen, ich erschaffe etwas mit eigenen Händen, was ich wahnsinnig befriedigend finde. Und ich bin nicht mehr an Ladenöffnungszeiten gebunden. Auch das finde ich großartig.